02 Oktober 2022

Abendessen bei Mondschein und Rückzug ins Refugium

Es war mittlerweile 20 Uhr und wir hatten noch nicht zu Abend gegessen. Wir mussten allerdings auch nicht mehr umfangreich kochen, sondern hatten vom Vortag noch die eingetupperten Nudeln mit Grillfleisch, die wir nun erwärmten und mit dem restlichen Baguette verzehrten. 

Den Wagen haben wir nochmal auf eine etwas ebenere Rasenfläche umgeparkt. Es wurde kälter und auch feuchter und wir entschieden uns gegen den Aufbau unseres Zeltes und für den Umzug ins Refugium. Hier drin roch es zwar etwas stärker nach Rauch (Holzofen ist eingebaut), aber durch die Sonneneinstrahlung am Tag war es noch angenehm warm. Für ein Feuerchen fehlte uns leider das Brennholz und auch die Umgebung war bis auf einige Stöckchen schon recht abgegrast.

So verbrachten wir die Abendstunden beim Bierchen im Refugium ehe wir uns warm eingepackt ins Dachzelt legten, denn heute wird wohl die kälteste Nacht der Tour.


Ankunft am Refugi Roca de Pimes

Gegen 17:40 Uhr kamen wir dann endlich am Refugi Roca de Pimes in 2.170m Höhe an, welches im letzten Teil nur über eine recht anspruchsvolle und ausgewaschene Steinpiste zu erreichen ist. Damit hatten wir gar nicht mehr gerechnet und in unseren Erinnerungen konnte man recht einfach hochkommen. Nunja, so lag die erste Offroadpassage schon hinter uns, ehe wir uns morgen früh noch weiter oben austoben wollen. 

Erstmal packten wir aber nun die Stühle aus und genossen bei einem Kaltgetränk die letzten Sonnenstrahlen, die so langsam über den Baumwipfeln verschwanden. 

Bei einem kleinen Rundgang konnte ich noch die in Sonnenlicht getauchten Berge durch die Baumwipfel erspähen, auf denen wir morgen unterwegs sein werden.

Mit dem Abzug der Sonne wurde es hier oben deutlich kühler und wir zogen uns zunächst an die Steinwände des Refugiums zurück, die die gespeicherte Wärme nun wieder abgaben. Und dann wurde es auch bald Zeit für ein Abendessen.


Überfahrt nach Andorra

Wir verließen die Mont-Rebei-Schlucht und fuhren über einige Bergpässe der Pyrenäen Richtung Andorra. Es boten sich immer wieder herrliche Ausblicke, aber die Fahrt war trotz der relativ kurzen Strecke recht lang und anstrengend, da es nur über Pässe und Landstraßen ging. Am Coll de Boixols hielten wir an einer Aussichtsplattform und machten eine kurze Pause. Auch die für die Pyrenäen typischen Geier konnten wir beobachten, als sie über einem Tierkadavar kreisten. Gegen 17 Uhr trafen wir in Andorra ein und mussten dann noch die lange Serpentinenstraße hoch zur Schutzhütte fahren.

Reste zum Mittagessen - Tortilla Wraps

Nach der kräftezehrenden Wanderung leerten wir erstmal ein paar Getränke und aßen dann unsere eingetupperten und kalten Tortilla-Wraps, die hervorragend schmeckten und eine willkommende Stärkung waren. Das Außenthermometer an der Kühlbox zeigte 38 Grad in der Sonne an und wir wechselten nun auf die kurzen Hosen. ;-)

Nun beginnt die Überfahrt nach Andorra, womit wir schließlich diese schöne Region verlassen. Ziel ist eine Schutzhütte auf knapp 2.100m Höhe. Hier haben wir bereits 2015 genächtigt und wollen dies wiederholen. Andorra soll dann der Startpunkt der Rückreise werden.


Besuch der Mont-Rebei-Schlucht

Nach der Bergabfahrt hatten wir alsbald unser heutiges Zwischenziel erreicht, die Mont-Rebei-Schlucht (Congost de Mont-Rebei). Hier wollen wir vom Besucherparkplatz aus einmal durch die Schlucht wandern, die sehr imposant sein soll. 

Der Wasserstand war allerdings aufgrund des trockenen Sommers sehr niedrig, er liegt oftmals deutlich höher. Nunja, umso tiefer war dann die möglich Fallhöhe in die Schlucht. 

Tatsächlich gibt es auf diesem Weg keinerlei Fallsicherung, nur ein paar Stahlseile an der Felswand, für die wirklich unsicheren Besucher. Einmal stolpern und man fällt meist unglücklich unten auf die Felsen. Interessanterweise sind auch die "Ruhebänke" direkt an der Abbruchkante aufgestellt, so dass es direkt dahinter runter geht. 

Insgesamt sind wir hier 9 km gewandert, einmal bis vorn zum Ende der Schlucht sind es 4,5 km. Sie ist auf jeden Fall sehenswert und auch nicht allzu anstrengend zu gehen, es wurde nur verdammt warm.